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FHK-Mitgliederinfo, Woche 11/2021


1. Frauenhäuser in Corona-Impfverordnung aufgenommen
Seit Dezember 2020 haben wir in der Politik regelmäßig mit Stellungnahmen darauf gedrängt, Frauenhäuser in der Corona-Impfverordnung (CoronaImpfV) zu berücksichtigen. Nun haben unsere Forderungen Gehör gefunden: Mitarbeitende und Bewohner_innen in Frauenhäusern haben fortan bundesweit einen Anspruch auf priorisierte Impfung gegen das Corona-Virus. In der neuesten Version der CoronaImpfV vom 11. März 2021 werden Personen in Frauenhäusern unter § 3 Abs.1 Nr. 11 ausdrücklich als Gruppe mit hoher Impfpriorität (Prioritätsstufe 2) benannt. Die Impfungen von Menschen mit hoher Impfpriorität werden laut Impfübersicht des Bundes seit dem 04. März durchgeführt. Es kann jedoch je nach Bundesland zu zeitlichen Abweichungen kommen. Die aktualisierte Fassung der Impfverordnung finden Sie u.a. auf der FHK-Homepage.
In der Corona-Testverordnung werden Frauenhäuser nach wie vor nicht berücksichtigt, unsere zugehörige Stellungnahme lesen Sie hier.
 
2. Alternativbericht zur Istanbul-Konvention
Das Bündnis Istanbul-Konvention (BIK), dem auch FHK angehört, hat am 18. März 2021 seinen Alternativbericht zum Umsetzungsstand der Istanbul-Konvention in Deutschland veröffentlicht. Anders als der Staatenbericht der Regierung vom September 2020 zeigt der Bericht des Bündnisses zahlreiche Lücken in der Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen & Mädchen auf und formuliert detaillierte Empfehlungen. Frauenhauskoordinierung hat insbesondere die Umsetzung von Artikel 23 und 24 sowie 30 und 31 in den Blick genommen. Näheres dazu lesen Sie auf unserer Homepage. Direkt zum Alternativbericht gelangen Sie hier.

 
3. FHK-Aufruf: Vernetzung zu Rassismuserfahrungen
Das Erleben von Rassismus gehört für zahlreiche Menschen in Deutschland zum Alltag. Dabei bilden Bewohner_innen von Frauenhäusern, aber auch Mitarbeitende des Hilfesystems keine Ausnahme. Deshalb möchten wir Fachkräfte des Hilfesystems, die selbst Rassismuserfahrungen gemacht haben oder machen, dazu einladen, sich zu vernetzen, und einen Raum für mehr Sichtbarkeit und Austausch schaffen. Nähere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie & Ihr dem beigefügten Aufruf unserer Kollegin Fabienne Gretschel.
 
4. Empfehlungen gegen (digitales) Stalking
Der Stalkerware-Report 2020  der Koalition gegen Stalkerware gibt einen kleinen Einblick in die Verbreitung von Stalkerware in Deutschland. Allein bei Nutzer_innen der Sicherheitssoftware Kaspersky wurden im Jahr 2020 1.547 Stalkerwares entdeckt. Der Bericht und die Webseite der Koalition liefern auch einige Tipps, wie man Stalkerware erkennen und sich präventiv davor schützen kann. Ein Beispiel: die Nutzung der kostenlosen Android-App „Kaspersky Sicherheit: Antivirus und Handy Schutz“, die Stalkerware auf Smartphones teilweise erkennt.
Noch haben wir ihn nicht selber testen können, trotzdem möchten wir Sie zusätzlich auf den (allerdings nicht kostenfreien) Online-Selbsthilfe-Kurs „Erste Hilfe gegen Stalking aufmerksam machen. Konzipiert von der Stalkingexpertin und ehemaligen Kriminalkommissarin Sandra Cegla, soll der Kurs Betroffenen helfen, eine Strategie gegen Stalking zu entwickeln.
 
5. Bundesinvestitionsprogramm: Friständerung für Anträge
Die für die Einreichung von Anträgen im Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ festgelegte Frist vom 31. März 2021 wird aufgehoben, so eine Mitteilung auf der Seite des Bundesförderprogramms. Dort heißt es weiter: „Der 31.März 2021 gilt nunmehr als Frist zur Einreichung der befürwortenden Stellungnahmen der Landesstellen. Förderanfragen sind entsprechend zeitnah einzureichen. Die Antragsfristen in den kommenden Jahren bleiben bestehen. Anträge mit einem Förderbeginn in 2022 müssen bis zum 31. März 2022 in der Bundesservicestelle vorliegen. Es ist außerdem zu beachten, dass bei den jeweiligen Landesstellen gegebenenfalls Vorfristen für die Einreichung von Förderanfragen existieren.“
Für weitere Fragen steht die Bundesservicesstelle zur Verfügung
 
6. Neues aus Politik & Gewaltschutz:

  • Immer wieder erhofften sich Medienvertreter_innen von uns im vergangenen Jahr genaue Zahlen zu den Entwicklungen häuslicher Gewalt und der Nachfrage im Hilfesystem während der Pandemie. Nach wie vor liegen bundesweit noch keine belastbaren Daten vor, aus einzelnen Bundesländern gibt es jedoch bereits erste Auswertungen: Verfügbar sind u.a.
  • Fast alle Tatverdächtigen in Fällen häuslicher Gewalt in Berlin (Jahr 2020) waren bereits wegen einschlägiger Vorfälle polizeibekannt, so die Rückmeldung auf eine parlamentarische Anfrage des parteilosen Marcel Luthe. In die Kritik gerät in diesem Kontext auch die Rolle von Jugendämtern & Umgangsrecht beim (mangelnden) Schutz der betroffenen Frauen. Mehr dazu hier und bei rbb24.
  • Die LAG Thüringer Frauenhäuser und Frauenschutzwohnungen kritisiert Defizite im Hilfesystem des Landes. Unter anderem fehlen in Thüringen etwa 100 Frauenhausplätze, berichtet RTL. Spannende Idee: Anlässlich des Equal Pay Days hat der Landesfrauenrat Thüringen Männer dazu aufgefordert, ihren Mehrverdienst im März zu Gunsten von Frauenhäusern im Land zu spenden. Zur Aktion geht es hier.
  • Das Bundeskabinett hat am 10. März 2021 die Einrichtung einer „Bundesstiftung Gleichstellung“ beschlossen. Die Schaffung einer Stiftung, die sich „wissenschaftlich fundiert insbesondere Fragen der gerechten Partizipation von Frauen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft widmet" war Teil des Koalitionsvertrags. Noch in diesem Jahr sollen wichtige Schritte zum Stiftungsaufbau erfolgen. Nähere Informationen erhalten Sie hier.
  • Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat alle 47 Mitgliedsstaaten des Europarates dazu aufgefordert, die Istanbul-Konvention zu ratifizieren, wie u.a. der Spiegel berichtet. Laut jüngst veröffentlichter Empfehlung des Generalanwalts am Europäischen Gerichtshof könnte die Europäische Union als Ganzes der Konvention womöglich auch ohne vorherige Ratifizierung in allen Einzelstaaten beitreten.
  • Übrigens, auch außerhalb Europas bewegt sich in diesem Bereich gerade eine Menge: In Argentinien kündigte die Regierung kürzlich die Schaffung einer nationalen Bundesstelle zur Bekämpfung von Morden an Frauen und transsexuellen Personen an (näheres hier). Auch Kuba plant die Gründung einer Beobachtungsstelle für geschlechtsspezifische Gewalt (mehr dazu hier).
  • Eine aktuelle Studie der WHO, die für den Zeitraum 2000-2018 Daten aus über 160 Staaten ausgewertet hat, bestätigt erneut, dass jede dritte Frau  – weltweit ca. 852 Millionen Frauen – im Laufe ihres Lebens physische und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Es berichtet der Spiegel, zu den Ergebnissen geht es hier.

 
7. Publikationen & Empfehlungen:

  • Wie umgehen mit Angriffen, Vorschlägen oder Vereinnahmungsversuchen der AfD? Empfehlungen und Unterstützung bietet die Publikation „Demokratie verteidigen. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der AfD“, herausgegeben von der Amadeu-Antonio-Stiftung. Insbesondere der Schwerpunkt zu Antifeminismus und Angriffen auf Gleichstellung (ab S.50) ist sicher für viele einen Blick wert!
  • Mit der Situation von Jugendlichen und jungen Frauen in Frauenhäusern und/oder Beratung befasst sich aktuell der AWO Bundesverband. Erste Einblicke aus Workshops & Vorträgen zum Thema können hier abgerufen werden.
  • Im jüngsten Newsletter des bundesweites Hilfetelefons steht der Umgang des Hilfesystems mit der Pandemie im Fokus. Zu Wort kommen neben FHK, ZIF und dem Berliner Verein S.I.G.N.A.L. auch Kolleg_innen aus Frauenhäusern in Bayern und NRW.
  • Wie sich die Corona-Pandemie auf Geschlechterverhältnisse auswirkt, untersuchen gleich zwei aktuelle Veröffentlichungen: Eine übersichtliche Zusammenfassung bisher vorliegender Analysen gibt „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück?“ von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Und auch das Tübinger Institut für gender- und diversitätsbewusste Sozialforschung & Praxis widmet seine aktuelle Publikation diesem Thema,.
  • Ebenfalls von der FES stammt die Kurzstudie zu „Antifeminismus in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie“. Die Untersuchung erklärt die Zusammenhänge zwischen Geschlechter(un)gerechtigkeit, Antifeminismus und Corona-Verschwörungserzählungen.

 
8. Veranstaltungen:

  • Online-Vortrag: Zum Web-Talk „Frauen raus aus der Corona-Krise. Psychologische Tipps und mentale Strategien" lädt am 15. April 2021 die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Die Teilnahme ist kostenlos. Informationen zu Inhalten und Anmeldung finden Sie hier.
  • Fortbildung: Im dreitägigen Seminar „Basiswissen Trauma“ des Paritätischen Bildungswerkes sind noch freie Plätze verfügbar. Nähere Informationen zur Veranstaltung vom 20. - 22. April 2021 in Frankfurt am Main erhalten Sie hier.
  • Online-Fachtag: Am 28. April lädt das Universitätsklinikum Ulm zur kostenfreien Online-Fachtagung „Partnerschaftsgewalt: Rechtssichere Verfahren und medizinische Unterstützung“. Hier erhalten Sie nähere Informationen.

 
9. Stellenausschreibungen

  • Frauen helfen Frauen Esslingen e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine pädagogische Mitarbeiterin für die Arbeit im Frauenhaus. Die 80-Prozent-Stelle ist zunächst als Krankheitsvertretung befristet, jedoch mit Aussicht auf Übernahme. Bewerbungen sind bis zum 08. April 2021 möglich.Mehr Informationen erhalten Sie hier.
  • Der Jenaer Frauenhaus e.V. sucht zum 01. Juni 2021 zwei Sozialpädagoginnen/ Sozialarbeiterinnen für zwei Teilzeitstellen (20 Stunden/Woche, TVöD E 9), befristet für 1 Jahr mit der Aussicht auf Verlängerung. Bewerbungsschluss ist der 15. April 2021. Hier geht es zur Ausschreibung.
  • Ebenfalls zum 01. Juni 2021 sucht der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK e.V.) eine Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in Teilzeit (29,25 Stunden/Woche). Auch hier sind Bewerbungen bis zum 15. April 2021 möglich. Die Ausschreibung finden Sie im Anhang.

 
10. Gewalt gegen Frauen in der Presse:

  • Unter dem Slogan #reclaimthesestreet machen Aktivist_innen international derzeit darauf aufmerksam, dass auch öffentliche Wege für Frauen häufig keine sicheren Orte sind – oder sich zumindest nicht so anfühlen. Die Proteste sind eine Reaktion auf die Tötung der Britin Sarah Everard auf ihrem abendlichen Heimweg. Es berichten u.a. ZDF und das Redaktionsnetzwerk Deutschland.
  • Auch in der Schweiz haben Politiker_innen unter dem Slogan #textmewhenyougethome auf den Fall reagiert und fordern, Prävention in Schulen – und insbesondere die Sensibilisierung von Jungen & Männern – zu verstärken (mehr dazu hier). Wie wichtig die Arbeit mit den Gewalttätern ist, unterstreicht u.a. auch unsere Geschäftsführerin Heike Herold im Gespräch mit der Deutschen Welle.
  • Der Frage „Ist Männlichkeit tödlich?“ geht der Podcast der Stuttgarter Zeitung nach und befasst sich mit Femiziden in Deutschland. Spannender Perspektivwechsel: Focus und Tagesschau berichten, wie die Proteste der Ziviligesellschaft gegen Femizide in Frankreich weitreichende politische Änderungen bewirken konnten.
  • Einen Einblick, wie lokale Redaktionen auf Grundlage der Recherchen von Correctiv das Thema Frauenhäuser und Häusliche Gewalt weiter aufgegriffen haben, gibt es hier.
  • Im Interview mit neues deutschland erläutert Gender Equality Media, warum Berichterstattung zu Gewalt gegen Frauen nach wie vor prolematische und verharmlosende Tendenzen hat.
  • Aufschlussreiche Einblicke in die sogenannte Incel-Szene (also Männer, die sich als unfreiwillig im Zölibat empfinden und dies im Hass auf Frauen kanalisieren,) liefern aktuelle Recherchen von NDR und Deutschlandfunk Kultur.
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